Ziel
Die sexualpädagogischen Angebote, die unter dem Titel der entwicklungssensible Sexualpädagogik (ESSP®) angeboten werden, haben das Ziel die Selbstkompetenz des jungen Menschen bei der Integration von Geschlecht und Sexualität in seine Gesamtpersönlichkeit zu fördern, so dass ihm ein selbstverantworteter gelingender Umgang mit seiner eigenen Geschlechtlichkeit und Sexualität möglich wird.
Humanistische Bildung als Grundlage der Sexualpädagogik
Subjekt der Angebote der entwicklungssensiblen Sexualpädagogik ist der junge Mensch, der sich den Gegenstand des Geschlechtlichen und der Sexualität aneignet. Der Sexualpädagoge begleitet diesen Prozess und bereitet die wissenschaftlich begründeten und evidenzbasierten Inhalte so auf, damit sich der junge Mensch reflexiv, diskursiv und kritisch damit auseinandersetzen kann. Dieses Bildungsprinzip ist Grundlage jedes didaktisch-methodischen sexualpädagogischen Angebots und beinhaltet auch die Vermittlungen von konträren Diskurssträngen zum Thema Geschlecht und Sexualität, wie sie in unserer pluralen Gesellschaft vorliegen.
Entwicklungssensibel
Mit Bezug auf die entwicklungspsychologischen Erkenntnisse der kognitiven und emotionalen Entwicklung des Menschen werden die sexualpädagogischen Angebote altersentsprechend aufbereitet. Damit soll jede kognitive und emotionale Überforderung des jungen Menschen vorgebeugt werden.
Transdisziplinär
Die Inhalte der sexualpädagogischen Angebote werden im Rahmen einer transdisziplinären Hermeneutik erarbeitet. Dabei wird bei den unterschiedlichen Themen der Sexualpädagogik von der lebensweltlichen Erfahrung des jungen Menschen ausgegangen. Damit der junge Mensch die eigene Erfahrung selbstbestimmt reflektieren kann, wird ihm dafür Faktenwissen aus den für die Sexualpädagogik relevanten Bezugsdisziplinen zur Verfügung gestellt. Zu den Disziplinen gehört Biologie, Psychologie, Sozialisationstheorie, Soziologie, Sexualwissenschaft und praktische Philosophie (Ethik).
Prozesshafte Persönlichkeitsentwicklung
Die Angebote der entwicklungssensiblen Sexualpädagogik will die Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Dabei geht sie auf die emotionalen und kognitiven Voraussetzungen entwicklungssensibel ein, damit der junge Mensch seine Gestaltungsfähigkeit im Bereich seiner Geschlechtlichkeit und Sexualität prozesshaft entwickeln und ihm eine reflektierte und selbstverantwortete Integration derselben möglich wird.
Die Methoden der entwicklungssensiblen Sexualpädagogik sollen dem jungen Menschen einen Raum eröffnen, in dem er seine Geschlechtlichkeit und Sexualität versteht, ihr selbstbestimmt Bedeutsamkeit und Sinn zumessen kann und er dafür eigene Handlungskompetenzen entwickelt (Salutogenetischer Ansatz der ESSP®).